Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) warnt deutsche Verbraucher vor vermeintlichen Schnäppchen-Angeboten beim Kauf eines neuen Fernsehers. Rund um die Zeit der Fußballweltmeisterschaft nutzt der Handel die Gelegenheit, um mit Großbild-Geräten zu werben, die jedoch über einen extrem hohen Stromverbrauch verfügen können. Die Stromkosten können allerdings während der Nutzungsdauer des Gerätes um bis zu 400 Euro Mehrkosten im Vergleich zu sparsameren Fernsehgeräten verursachen.
Vor dem Kauf eines neuen Fernsehers ist es deshalb ratsam, den Stromverbrauch der angebotenen Geräte zu vergleichen und auf die eigenen Bedürfnisse abzustimmen. Schnäppchen-Preise sollten Verbraucher nicht dazu veranlassen, unüberlegt einen neuen Fernseher zu kaufen.
Wer dennoch vor der Fußball-WM über den Kauf eines neuen Fernsehers nachdenkt, ist den Händlern nicht schutzlos ausgeliefert.
Die Kennzeichnungspflicht über den Stromverbrauch, wie sie bei anderen Haushaltsgeräten bereits existiert, besteht für Fernseher zwar erst ab 2012. Viele Händler zeichnen den Stromverbrauch ihrer angebotenen TV-Geräte jedoch bereits freiwillig seit drei Jahren aus.
Empfehlenswert ist es, speziell auf die quecksilberfreie LED-Technik bei LCD-Fernsehern zu achten, die zur Zeit zu den energieeffizientesten Geräten gehören.
Außerdem sollte man sich vor dem Kauf über den eigenen Bedarf klar sein und verschiedene Fakten in seine Überlegungen miteinbeziehen. Hierzu gehört beispielsweise, dass der neue Fernseher passend zur Wohnzimmergröße gewählt wird. Eine Bildschirmdiagonale von 100 cm (40 Zoll) würde in einem zwanzig Quadratmeter großen Zimmer eher deplatziert wirken. Für die meisten Verbraucher reicht ein 26-32 Zoll großer Bildschirm völlig aus.
Wie bereits erwähnt, verbrauchen LCD-Fernseher mit LED-Technik weniger Strom als ein klassisches LCD-Gerät. Sie sparen im Vergleich rund ein Drittel der Stromkosten ein und verfügen zudem über einen besseren Kontrast. Zusätzlich lässt sich Strom und Geld sparen, wenn der LCD-Fernseher über eine automatische Kontrastregulierung verfügt. Die Beleuchtung des Bildhintergrundes passt sich hierbei an das Fernsehbild und die Beleuchtung im Raum an.
Plasma-Fernseher verbrauchen mehr Strom als LCD-Fernsehgeräte mit LED. Falls der Kauf eines Plasma-Fernsehers in Betracht gezogen wird, sollte man sich unbedingt im Vorfeld über den Stromverbrauch des Apparates informieren.
Ebenfalls ist es ratsam, einen Blick auf den Stromverbrauch im Standby zu werfen. Ein stromsparender Fernseher verbraucht im Standby bis zu 0,5 Watt. Im Handel sind jedoch auch Geräte erhältlich, die bis zu 3 Watt Strom im Standby verbrauchen. Unnötige Stromkosten können vermieden werden, indem der Fernseher komplett am Gerät ausgeschaltet wird. Da viele Geräte jedoch selbst in ausgeschaltetem Zustand Strom verbrauchen, ist die Verwendung einer schaltbaren Steckdosenleiste empfehlenswert.
Beim Kauf eines neuen Fernsehers muss niemand völlig überfordert im Laden stehen. Wichtige Informationen und Testergebnisse verschiedener Handelsmarken sind in Verbrauchermagazinen zu finden.